Die Sorgfaltspflicht nach dem SGB verpflichtet Bürgergeld-Empfänger:innen nicht dazu, jeden Fehler in einem Jobcenter-Bescheid zu finden.

Sorgfaltspflicht im SGB: Empfänger dürfen auf Bescheide vertrauen

Zahlt das Jobcenter aufgrund eines Berechnungsfehlers zu viel Geld an Bürgergeld-Empfänger:innen aus, darf es den überschüssigen Betrag anschließend nicht zurückfordern. Das hat das Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg entschieden. Leistungsbeziehende seien nicht dazu verpflichtet, komplizierte Leistungsberechnungen im Detail auf Fehler zu überprüfen und das Amt darauf hinzuweisen.

Die Auskunftspflicht für Vermieter nach dem SGB II regelt die Grenzen des Informationsanspruches der Jobcenter.

Auskunftspflicht der Vermieter laut SGB II: Das darf das Amt wissen

Teil der Mitwirkungspflichten von Bürgergeld-Empfänger:innen sind Auskünfte über ihre Betriebs- und Nebenkosten offenzulegen. In bestimmten Fällen können aber auch Dritte von dieser Auskunftspflicht betroffen sein – z.B. Vermieter. Welche rechtlichen Grenzen bei Nachfragen an selbige für das Jobcenter gelten, hat das Landessozialgericht (LSG) Sachsen-Anhalt jetzt klargestellt.

Unter welchen Umständen sind Totalsanktionen beim Bürgergeld erlaubt?

Totalsanktionen beim Bürgergeld: Das sind die rechtlichen Hürden

Die neue Grundsicherung von CDU und SPD sieht laut Koalitionsvertrag einen vollständigen Leistungsentzug für sogenannte Totalverweigerer vor. Dabei hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) schon 2019 entschieden, dass die Sanktionshöhe im Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) auf maximal 30 % der Regelsatzleistung zu deckeln ist. Wie realistisch ist also die (Wieder-) Einführung einer kompletten Kürzung des Regelsatzes?

Die Verwaltungskosten beim Bürgergeld sind in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen.

Untersuchung zeigt: Verwaltungskosten beim Bürgergeld extrem hoch

In ihrem Sondierungspapier haben sich CDU und SPD unter anderem auf eine Reform des Bürgergeldes geeinigt. Eine grundlegende Überarbeitung sei laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung auch dringend notwendig. Momentan gäben Jobcenter zu viel Geld fürs Verwalten und zu wenig für die Arbeitsvermittlung aus. Auch bei der Förderung und Sanktionierung sei noch deutlich Luft nach oben, so die Analyse.

CDU und SPD wollen in der kommenden Legislaturperiode das Bürgergeld abschaffen.

Nach Sondierungsgesprächen: Abschaffung des Bürgergeldes geplant

Die Sondierungsgespräche zwischen CDU und SPD sind abgeschlossen. Das Ergebnis ist ein elf Seiten langes Papier, das als Grundgerüst für die kommenden Koalitionsverhandlungen dient. Besonders beim Bürgergeld haben Union und Sozialdemokraten viel vor. Geplant ist unter anderem ein vollständiger Leistungsentzug für Menschen, die zumutbare Arbeit wiederholt ablehnen – ein Überblick.

Nach ihrem Wahlsieg ist die CDU wieder an der Macht und plant, das Bürgergeld durch eine neue Grundsicherung zu ersetzen.

Neue Grundsicherung: Das sind Merz‘ Pläne für das Bürgergeld

Mit insgesamt 28, 52 % aller Stimmen ist die CDU als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Parteivorsitzender Friedrich Merz wird damit aller Voraussicht nach der nächste Bundeskanzler Deutschlands. Ein zentrales Wahlversprechen der Union war die Reform des Bürgergeldes: Weg von der „sozialen Hängematte“ und hin zum „Fördern und Fordern“. Worauf müssen sich Bürgergeld-Empfänger:innen nun einstellen?

Ist eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Empfänger rechtlich möglich?

Essens Bürgergeld-Pläne: Kommt die Arbeitspflicht für Empfänger?

Das Bild vom Bürgergeld als „soziale Hängematte“ lässt in konservativen Kreisen immer wieder Forderungen nach einer Arbeitspflicht für Bezieher:innen aufkommen. Nun plant die Stadt Essen, einen Großteil ihrer Grundsicherungsempfänger:innen zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten – inklusive jährlicher Gesundheits-Cheks. Doch ist das überhaupt erlaubt?