Trotz Corona-Zuschlag und Kinderbonus war 2021 für Hartz IV-Empfänger*innen bisher ein schweres Jahr. Noch immer macht die Corona-Pandemie den wirtschaftlich Schwachen stark zu schaffen. Die Aussichten für 2022 sind nicht besser, da die jährliche Anpassung des Regelsatzes wohl niedriger ausfallen wird als sonst.
Großmutter und Enkelin gegen Jobcenter
Dass das Sozialrecht den vielfältigen Lebensverhältnissen von Menschen in der Realität nicht immer gerecht wird, zeigt ein Fall unserer Partneranwält*innen. Hier wurde eine Enkelin zunächst aus der Bedarfsgemeinschaft ihrer Großmutter ausgeschlossen, weshalb sie keine Leistungen erhielt. Dank des Einsatzes unserer Partneranwält*innen erhalten nun sowohl Enkelin als auch Großmutter die Leistungen, die ihnen zustehen.
Corona-Zuschuss: Sind 150 Euro wirklich genug?
Ein neuer Beschluss des Sozialgerichts Karlsruhe hat die Diskussion über die Corona-Soforthilfe an Hartz IV-Empfänger*innen wieder aufleben lassen. Das Gericht hat nämlich einer Klägerin einen Mehrbedarf für die Versorgung mit medizinischen Masken zugesprochen und in seinem Beschluss die mangelnde staatliche Hilfe kritisiert. Damit distanziert es sich ganz deutlich von den meisten anderen Sozialgerichten in Deutschland, die einen Masken-Mehrbedarf ablehnen.
Hartz IV-Regelsätze werden 2022 wohl weniger stark steigen
Der Hartz IV-Regelsatz wird zu Beginn eines jeden Jahres angepasst, um Hartz IV-Empfänger*innen in jeder Wirtschaftslage ein existenzsicherndes Minimum zu gewähren. Die Entwicklung der Wirtschaft spielt dabei eine tragende Rolle. Die Corona-Pandemie und mehrere Lockdowns haben der Wirtschaftslage im vergangenen Jahr stark geschadet. Ökonom*innen rechnen daher im Jahr 2022 mit einem weniger starken Anstieg des Regelsatzes.
Hartz IV-Empfänger*innen müssen ihre Probearbeit melden
Ein Arbeitsverhältnis ist für die meisten Menschen im Hartz IV-Bezug das Ziel. Oft testen Arbeitgeber*innen die Fähigkeiten von Bewerber*innen im Rahmen einer Probearbeit. Das kann für Hartz IV-Empfänger*innen aber ganz schnell nach hinten losgehen, wie ein aktueller Fall des Landessozialgerichts Bremen-Niedersachsen (LSG Bremen-Niedersachsen) zeigt. Hier wurde ein Leistungsempfänger zur Rückzahlung der Leistungen verurteilt, weil er seine Probearbeit nicht gemeldet hat.
Nebenkostennachzahlung – übernimmt das Jobcenter die Kosten?
Erhalten Mieter eine Nebenkostenabrechnung zu einem Zeitpunkt, in dem sie hilfebedürftig im Sinne des SGB II sind, dann muss das Jobcenter diese Kosten in der Regel übernehmen. Doch was gilt, wenn sich die Nebenkostenabrechnung auf einen Zeitraum bezieht, in dem noch gar keine Hilfebedürftigkeit vorlag oder man bei Erhalt der Nebenkostenabrechnung gar nicht mehr hilfebedürftig ist?
Distanzunterricht mit Hartz IV wird möglich
Der Unterricht im eigenen Zimmer ist seit fast einem Jahr Alltag für Schüler*innen in ganz Deutschland. Damit der Unterricht auch dann stattfinden kann, wenn das Schulgebäude geschlossen bleibt, bedarf es einer technischen Grundausstattung, die bisher vor allem in Hartz IV-Haushalten nicht immer zu finden war. Eine Anpassung des Mehrbedarfs sorgt jetzt aber dafür, dass Kinder unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern gleichberechtigt am Distanzunterricht teilnehmen können.
Erfolgsgeschichte: Pflegende Ehefrau bekommt Hartz 4
Nach wie vor wird ein Großteil der Pflegebedürftigen von Angehörigen betreut. Das ist gerade für Menschen, die neben der Pflege arbeiten gehen, eine große Belastung. Unsere Partneranwält*innen haben erreicht, dass eine pflegende Ehefrau vom Jobcenter unterstützt wird, nachdem sie ihren Job verlor.
Zahlt das Jobcenter für Taschenrechner und Wörterbuch?
Schulkinder brauchen so einiges: Schultasche, Schulbücher, Sportzeug und vieles mehr. Zu Schuljahresbeginn kommen da schnell einige Kosten zusammen. Das Jobcenter zahlt deswegen pauschal gut 150 EUR pro Schulkind pro Schuljahr. Doch was ist, wenn das Geld nicht reicht?
Jobcenter muss Kosten für Computer übernehmen
Aufgrund der Corona-Pandemie haben derzeit viele Schüler und Schülerinnen Homeschooling. Doch Unterricht und lernen zu Hause ist ohne einen Computer nur schwer möglich. Das Landessozialgericht Thüringen hat nun entschieden, dass das Jobcenter die Kosten für einen Computer übernehmen muss.