Die Kosten für eine Zahnspange muss das Jobcenter nicht erstatten.

Zahnspange mit Bürgergeld: Jobcenter muss nicht für Kosten aufkommen

Bürgergeld-Empfänger müssen die Kosten für eine medizinisch nicht notwendige Zahnspange aus eigener Tasche zahlen. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Urteil des Landessozialgerichts (LSG) Sachsen hervor. Nach Auffassung der Richter ist der Gang zum Kieferorthopäden zu weit verbreitet, als dass er einen einzelfallbezogenen Mehrbedarf darstellen kann.

Nach einer Räumungsklage muss das Jobcenter nur unter bestimmten Umständen für die Prozesskosten aufkommen.

Nach Räumungsklage: Jobcenter muss Prozesskosten nicht erstatten

Sind Sozialhilfeträger dazu verpflichtet, die Kosten einer Räumungsklage zu tragen, wenn Leistungsempfänger:innen sich gerichtlich gegen die Kündigung ihrer Vermieter wehren? Diese Frage musste das Landessozialgericht (LSG) Hessen jetzt beantworten. Wir verraten Ihnen, warum der Fall auch für Bürgergeldbeziehende interessant ist.

Die neue Grundsicherung beinhaltet vor allem Verschärfungen für Bürgergeld-Beziehende.

Die neue Grundsicherung: Geleakter Gesetzentwurf zeigt erste Pläne

Union und SPD wollen noch in diesem Jahr die Weichen für eine neue Grundsicherung stellen, die das Bürgergeld ab 2026 ersetzen soll. Obwohl sich die schwarz-rote Koalition diesbezüglich noch mitten in der Abstimmung befindet, wurde bereits jetzt schon ein erster Gesetzentwurf über den Bürgergeldnachfolger geleakt. Was genau da drin steht, erfahren Sie hier.

Eine rückwirkende Befreiung vom Rundfunkbeitrag ist möglich.

Rückwirkende Befreiung vom Rundfunkbeitrag bis zu 3 Jahre möglich

Bürgergeld-Empfänger:innen haben während ihres Leistungsbezugs die Möglichkeit, sich vom Rundfunkbeitrag befreien zu lassen. Seit 2017 gilt das auch für Abgaben in der Vergangenheit. Wir verraten Ihnen, wie die rückwirkende Befreiung vom Rundfunkbeitrag funktioniert und welche Nachweise Sie dafür benötigen.

Eine unangemessene Verfahrensdauer berechtigt die Prozessbeteiligten zur Schadensersatzklage.

Unangemessene Verfahrensdauer: 2.600 EUR Ausgleich für Arbeitslosen

Vor Sozialgerichten geht es häufig um das Bestehen oder Nichtbestehen existenzieller Leistungsansprüche. Entsprechend gravierend sind die Folgen, wenn sich das Verfahren unnötig in die Länge zieht. Doch als Bürgergeld-Empfänger:in haben Sie bei einer unangemessenen Verfahrensdauer Anspruch auf Entschädigung, wie ein aktueller Fall des Landessozialgerichts (LSG) Berlin-Brandenburg zeigt.

Ein Widerspruch gegen die Aufrechnung vom Jobcenter kann sich aktuell in vielen Fällen lohnen.

Widerspruch gegen Aufrechnung: Methoden der Jobcenter vor Gericht

Dürfen Jobcenter Aufrechnung und Zahlungsaufforderung in einem Bescheid bündeln, wenn Bürgergeld-Empfänger:innen Leistungen zurückzahlen sollen? Das ist rechtlich umstritten. Eine für Ende September geplante Entscheidung des Bundessozialgerichts (BSG) wird diese sehr praxisrelevante Frage jedoch ein für alle Mal beantworten. Wir verraten Ihnen, warum es sich trotz fehlenden Urteils aus Kassel jetzt schon für Sie lohnen kann, Widerspruch einzulegen.

Neues Urteil zur Rückforderung vom Jobcenter zeigt: Ein vorläufiger Bescheid begründet keinen Vertrauensschutz.

Rückforderung vom Jobcenter: Vorläufiger Bescheid setzt kein Vertrauen

Macht das Jobcenter in einem vorläufigen Bewilligungsbescheid einen Fehler, kann es die daraus resultierenden Überzahlungen trotzdem zurückverlangen. Das stellt das Landessozialgericht (LSG) Niedersachsen-Bremen in einem neuen Urteil klar. Solange der Fehler auch für Menschen ohne rechtliches Hintergrundwissen offensichtlich ist, dürfen Bürgergeld-Empfänger:innen nicht auf die Richtigkeit des Bescheides vertrauen.

Jobcenter sind bei Mietschulden zur Übernahme verpflichtet; selbst wenn der Betrag unangemessen hoch ist.

Jobcenter: Auch unangemessene Mietschulden verpflichten zur Übernahme

Das Zweite Sozialgesetzbuch (SGB II) verpflichtet Jobcenter dazu, die Mietkosten von Bürgergeld-Empfänger:innen zu übernehmen, solange der Betrag noch angemessen ist. Bei Mietschulden hingegen muss das Amt auch unabhängig von deren Angemessenheit zahlen, wie das Landessozialgericht (LSG) Mecklenburg-Vorpommern jetzt entschieden hat. Der an sich empfängerfreundliche Beschluss hat jedoch einen Haken.

Die Zahlungsanweisung zur Verrechnung wird eingestellt: Das kommt jetzt auf Bürgergeld-Empfänger:innen zu.

Zahlungsanweisung zur Verrechnung wird eingestellt: So geht’s weiter

Kontolose Bürgergeld-Empfänger:innen erhalten ihre Leistungen bisher über die sogenannte Zahlungsanweisung zur Verrechnung (ZzV). Genau diesen Service stellt die Postbank aber zum 1. Januar 2026 komplett ein. Wir verraten Ihnen, welche Alternativen für die ZzV geplant sind und wie es jetzt für Leistungsbeziehende ohne eigenes Konto weitergeht.

Rückforderungen vom Jobcenter gegen Erben sind in der Regel rechtmäßig.

Rückforderung vom Jobcenter gegen Erben: Amt fordert knapp 1.500 EUR

Zahlt das Jobcenter nach dem Tod von Bürgergeld-Empfänger:innen unbewusst an deren Erben weiter Leistungen, müssen sie das zu viel gezahlte Geld zurücküberweisen. Das hat das Landessozialgericht (LSG) Sachsen-Anhalt entschieden. Unter anderem stand die Frage im Raum, ob Hinterbliebene von ihrer Rückzahlungspflicht befreit sind, wenn sie damit notwendige Ausgaben wie die Beerdigungskosten begleichen.