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Zahl der Hartz IV-Beziehenden ohne Ausbildung steigt

Aus einer kleinen Anfrage der FDP an die Bundesregierung geht hervor, dass die Zahl der Hartz IV-Empfänger*innen ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung bei 1,8 Millionen liegt.  An Fördermaßnahmen nimmt dennoch nur ein kleiner Bruchteil der Betroffenen Teil. Was läuft da falsch?

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Fast zwei Millionen Arbeitslose ohne Berufsqualifikation

Die Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag zu den Angeboten von Jobcentern an Arbeitslose zeigt erschreckende Zahlen. Denn im Februar 2021 gab es insgesamt 1.814.518 Empfänger*innen von Hartz IV, die keine abgeschlossene Berufsausbildung hatten. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie waren es gut 100.000 weniger.

Hinweis: Fehlende Ausbildung bei Männern häufiger

Der Männeranteil an den 1,8 Millionen Grundsicherungsempfänger*innen ohne Ausbildung beträgt 54,2 % und liegt somit etwas höher als der Anteil der Frauen.

Ausbildung als Ausweg aus Hartz IV

In ihrer Antwort betont die Bundesregierung immer wieder, wie wichtig eine abgeschlossene Ausbildung für den Zugang zum Arbeitsmarkt sei, weil sie einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Beschäftigung und damit in eine Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen wie Hartz IV darstelle.

Trotz dieser Auffassung sind die Zahlen von Grundsicherungsempfänger*innen, die sich aktuell in Fördermaßnahmen befinden erstaunlich gering. Lediglich 8,9 % der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nehmen an solchen Programmen teilnehmen. Zwar könne man nicht daraus schließen, dass alle anderen ALG II-Empfänger*innen nicht gefördert werden, weil erfolgreiche Fälle in der Statistik herausgerechnet wurden. Dennoch bleibt eine gewisse Kluft zwischen Geförderten und Nichtgeförderten bestehen.

Union will Fördermaßnahmen ausbauen

Kritik kommt daher von FDP-Politiker und Initiator der Anfrage Pascal Kober. “Wir brauchen ein dichteres Netz an Förder- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Hartz-IV-Empfänger”, so Kober. Ein Hauptproblem sei zudem, dass Qualifizierungsmaßnahmen zu oft und schnell unterbrochen würden, was dazu führe, dass Erlerntes schnell wieder vergessen werde.

Immerhin scheint zumindest auch die Union Handlungsbedarf zu sehen. Denn in einem ersten Entwurf ihres Wahlprogramms für die kommende Legislaturperiode verspricht sie eine „qualitative und quantitative Offensive im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung“. Ob und wie eine solche Offensive umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

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Geschrieben von: Paul zu Jeddeloh

Seit 2019 bereichert er unser Anwalts-Team und macht sich für die Rechte von Bürgergeld-Empfänger:innen stark. Soziale Ungerechtigkeiten räumt er aus dem Weg. Sein weitreichendes Know-how aus vergangenen Fällen und sein tiefgreifendes Wissen über aktuelle Entwicklungen im Sozialrecht verhelfen zahlreichen Ratsuchenden zum Recht.

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