Hartz 4-Empfänger brauchen bessere Beratungen.

Mehr Unterstützung für Hartz 4-Empfänger nötig

Hartz 4-Empfänger erhalten nach Expertenmeinungen deutlich weniger Unterstützung, als Langzeitarbeitslose in den Nachbarländern. Damit ist nicht nur der geringe Regelsatz gemeint. Auch die Beratung müsse zwingend zunehmen. Denn nur mit dieser sei es möglich, Langzeitarbeitslose auch langfristig wieder auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren.

Mehr Beratung für langfristigen Absprung von Hartz 4

Die Jobcenter müssen mehr Starthilfe geben. Nämlich in Form von sinnvollen Maßnahmen, die Leistungsempfängern helfen, auch langfristig von Hartz 4 loszukommen. Es scheint, als würde es den Zuständigen ausreichen, dass sich die Zahl der Arbeitslosen seit dem Beginn von Hartz 4 bemerkbar verringert hat. 

Hinweis: Gezielte Hilfe für ALG II-Bezieher nötig

Auch in diesem Jahr scheint der Arbeitsmarkt weitestgehend stabil zu sein. Allerdings sollte sich auf dieser Tatsache nicht ausgeruht werden. Nun muss vor allem denen geholfen werden, die davon bisher noch nicht profitiert haben, aber durchaus gewillt sind zu arbeiten. Auch die Beratung spielt dabei keine unwesentliche Rolle. Denn Geld allein würde die Probleme auf Dauer auch nicht lösen.

Deutschland verliert im internationalen Vergleich

In Puncto Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit sah Deutschland im internationalen Vergleich zudem lange Zeit schlecht aus. Es erweckt den Anschein, als würde der politische Anreiz fehlen. Schließlich sind drastische, beziehungsweise schnelle Erfolge, mit denen sich Politiker im Nachhinein schmücken können, nicht mehr zu erwarten. Dennoch muss sich darum bemüht werden, die Menschen zu integrieren, die auf dem Arbeitsmarkt noch außen vor bleiben.

Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit

Viele Langzeitarbeitslose sind zusätzlich von Problemen belastet, die sie nicht alleine bewältigen können. Mögliche Probleme können sein:

  • Geringe Qualifikation
  • fehlende Betreuung der eigenen Kinder
  • Sprachdefizite oder auch
  • psychische Krankheiten.

Nicht selten treffen bei Betroffenen auch mehrere dieser Faktoren zu. Die bayrische Sozialministerin, Kerstin Schreyer, vertritt deshalb die Auffassung, dass weniger Arbeitslose einen erhöhten Personaleinsatz zur Folge haben müssen.

Dieser sei nötig, um auch die Verbleibenden auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Es sei zwingend nötig, sich der Aufgabe anzunehmen, die aktuell immer noch rund 2 Millionen Arbeitslosen wieder in Arbeit zu bringen.

Arbeit macht zufriedener, als die Abhängigkeit von Hartz 4

Forscher sind sich einig, dass die einst unter Schröder ins Leben gerufenen Reform durchaus mit für den positiven Arbeitsmarkt-Boom zuständig ist. Allerdings sei dafür weniger der Druck auf Arbeitslose zuständig, als die Neuorganisation der Jobvermittlung. Deshalb würde auch die Abschaffung der Sanktionen und eine humanere Gestaltung diesen Boom nicht gefährden.

Ferner müsse von der Ansicht Abstand genommen werden, dass Arbeitslose faul sind und nicht arbeiten wollen. Viele sind nach langer Arbeitslosigkeit verunsichert und entmutigt. Deshalb bedarf es für diejenigen mehr Unterstützung auf dem Weg zurück in die Arbeitswelt. Denn Arbeit schafft mehr Zufriedenheit und finanzielle Chancen, als das Leben mit Hartz 4.

Es gilt viele Defizite aufzuarbeiten

Jeder dritte Alleinerziehende ist von Hartz 4 abhängig. Ein drastisches Beispiel, welches belegt, dass es noch viele Defizite aufzuarbeiten gilt. In diesem Fall ist das konservative Familienbild zuständig, das eine staatliche Kinderbetreuung lange Zeit nicht zuließ. Nach wie vor sind die Betreuungsangebote in Deutschland immer noch schlechter, als in den moderneren Nachbarländern wie Frankreich oder Belgien. Diesen Rückstand gilt es aufzuholen, um Familien dabei zu helfen, aus der Hartz 4-Falle zu entkommen.

Dies sind nur wenige von vielen Beispielen, die belegen, dass es mehr Unterstützung für Betroffene bedarf. Auch entsprechende Beratung in scheinbar aussichtlosen Situationen kann hilfreich sein. In diesem Punkt müssen die Jobcenter mehr Verantwortung übernehmen, als sich nur als Zuständiger für Zahlungen und Sanktionen zu sehen. Auch wenn es viel Aufwand bedeutet, profitiert die Gesellschaft gleichermaßen davon, wie die Betroffenen selbst.

 

 

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Geschrieben von: Johanna Höfer

Nach einem Master in Transkulturelle Studien an der Universität Bremen arbeitete sie als Sozialarbeiterin zuerst bei der AWO und dann für die Stadt Bremen. Nun informiert sie als Redakteurin bei hartz4widerspruch.de über praktische Tipps für den Umgang mit Hartz IV.

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